Vom Färben.
Ein Abend wie ein Jahr.
Die Jahreszeiten beschäftigte seit jeher Künstler aller Sparten. Maler, wie Pieter Bruegel und Philip Otto Runge setzten sich in ihrem Werk mit den Tages- und Jahreszeiten auseinander. Bereits im Mittelalter entstanden Stunden- und Kalenderbücher, wie beispielsweise das berühmte Très Heures Riches von Jaques de Berry. Literaten wie Johann Wolfgang von Goethe, Heinrich Heine, Friedrich Hölderlin oder Erich Kästner verfassten Texte, die einzelne Jahreszeiten beleuchteten. Große Werke, wie Antonio Vivaldis Die vier Jahreszeiten oder Peter Iljitsch Tschaikowskys Klavierzyklus Die Jahreszeiten zeugen von der immerwährenden Beschäftigung der Verwandlung der Natur. Dabei wurde das, über die Jahreszeiten hinweg, immer wiederkehrende Verfärben der Natur zum Sinnbild des vergehenden Lebens. Sie stehen für den Kreislauf der Natur, der sich zwischen Wachsen und Vergehen, Reifen und Erneuern bewegt. Sie symbolisieren das Wissen um die eigene Vergänglichkeit und zugleich die endlose Wiederholung der natürlichen Gleichmäßigkeit. Das Programm vom färben beleuchtet die einzelnen Jahreszeiten durch den Blickwinkel ganz unterschiedlicher Kompositionen. Dabei gesellen sich zu den Klängen der Lieder und Texte auch Farbprojektionen, sodass das Farbenspiel der Natur im Laufe des Programms auch im Raum stattfindet und sich dadurch eine weitere, optische Dimension eröffnet.